Tipps für die Terrassengestaltung

Eine Terrasse ist wie das verlängerte Wohnzimmer im Freien ansehnlich, langlebig & praktisch!

Terrassenbeläge (Holz, WPC, Bambus usw.) sind Vertrauenssache und man sollte sich diesbezüglich von einem Holzfachmann beraten lassen. Bei diesem Verwendungsbereich muss die richtige Produktauswahl, durchdachte Planung und perfekte Montage angestrebt werden. Im Gespräch mit Herrn Mangold, unabhängiger Sachverständiger wollen wir wissen, was die wichtigsten Schritte sind um die geeignete Terrassenauswahl zu treffen und auf was bei der Konstruktion geachtet werden sollte.

Welche baurechtlichen Vorgaben sind zu berücksichtigen

Je nach Bauart und Land gibt es verschiedene Vorgaben die unbedingt eingehalten werden müssen. Dazu zählen:

• Genehmigung
• Brandschutz
• Rutschfestigkeit

Auf was kommt es bei der Planung einer Holz/WPC Terrasse an?

Standort/Himmelsrichtung:
Die Wetter-bzw. Sonnenseite wird stärker beansprucht. Somit ist die Oberfläche höheren Temperaturstress ausgesetzt.

Untergrund/Wasserabführung:
Das Regenwasser muss über den Untergrund abgeführt werden.

Unterkonstruktion/Hinter-Lüftung/Um-Lüftung:
Damit die Terrasse lange genutzt werden kann, muss das Klima unter wie auch ober der Diele annähernd gleich sein.

Oberfläche geriffelt oder glatt:
Ist eine Geschmackssache vom Endkunde. Besser zu reinigen und zu ölen ist die glatte Nutzfläche.

Befestigungen verdeckt oder sichtbar:
Die verdeckte Befestigung ist die hochwertiger, da keine Schrauben sichtbar sind.

• Schwind- und Quellverhalten des Terrassenbelages:
Ist eine sehr wichtige Komponente beim Verlegen, da z.B. Dehnfugen eingebaut werden müssen (je nach Holzart).

• Reinigung und Pflege der Oberfläche:
Nach heutigem Stand der Technik muss eine Holz/Bambus Terrasse einmal im Jahr gereinigt werden. Anschließend kann oder muss „je nach Herstellervorgaben“ geölt werden.

• Oberflächenfarbe:
Die Oberflächenfarbe verändert sich über das Jahr und wird je nach Holzart schneller oder langsam grau. Mit einem zweimaligen Ölen in der Sommersaison kann die Farbe gehalten werden.

Geriffelte oder glatte Oberfläche – was ist besser?

Welche Oberflächenstruktur man für seine Holzterrasse wählt, hängt natürlich im Wesentlichen von den persönlichen Vorlieben ab. Allerdings weisen glatte Terrassendielen im Vergleich zu geriffelten Oberflächen einige Vorteile auf.
So besteht bei geriffelten Oberflächen eine hohe Splittergefahr. Bei dieser Oberflächenart entstehen nämlich unweigerlich Spreißeln und kleine Splitter, die zu Verletzungen führen können. Bei Dielen mit einer glatten Oberfläche gibt es diese Gefahr kaum – vor allem, wenn das Holz nach dem Verlegen geschliffen wird. Außerdem sind glatte Oberflächen leichter zu pflegen. In der Riffelung setzt sich nämlich gern Laub, Erde und Blütenstaub ab. Außerdem können an den feuchten Stellen Moosablagerungen entstehen, die die Reinigung der Terrassenoberfläche deutlich erschweren.
Gemein hin nimmt man an, dass bei glatten Oberflächen eine größere Rutschgefahr besteht als bei geriffelten. Das trifft allerdings nicht zu, denn es sind die geriffelten Flächen, auf denen sich im Winter leicht Eis bilden kann. Darüber hinaus sind Dielen mit einer glatten Oberfläche deutlich langlebiger als geriffelte Dielen. Eine Riffelung schwächt nämlich die Dielenoberfläche, was bereits nach ein bis zwei Jahren sichtbar wird. Die Rillen wirken dann abgelaufen und abgenutzt.

Muss ein Gefälle der Dielen berücksichtigt werden?

Ein Gefälle von 1 – 2 % in der Gesamtkonstruktion trägt dazu bei, dass das Wasser auf dem Belag schneller abfließen kann. Wo dies nicht möglich oder gewünscht wird ist z.B. bei großen Terrassenflächen, sollte dieses konstruktive Holzschutzmanko durch die Wahl einer dauerhafteren Belagsholzart bzw. Unterkonstruktion ausgeglichen werden. Im Winter kann ein Gefälle bei Vereisung problematisch werden. Entscheidend jedoch ist das Gefälle in der eigentlich wasserabführenden Schicht, unter der Terrasse. Bei Hölzern der Dauerhaftigkeitsklasse 1 führt ein fehlendes Gefälle in der Regel nicht zu einem vorzeitigen Ausfall des Belages.

Pflege

Das Holz ölen oder vergrauen lassen?

Ob man die Holzoberfläche ölt oder vergrauen lässt, ist bei Harthölzern lediglich eine Frage der Optik. Harthölzer oder Bambus sind nämlich von Natur aus sehr dauerhaft. Deshalb erreicht man mit der Behandlung mit Öl eine geringe zusätzliche Schutzfunktion. Wenn man sich für das Ölen entscheidet, ist dies regelmäßig auszuführen. Anders verhält es sich bei Nadelhölzern wie Douglasie oder Lärche. Diese Holzarten besitzen eine geringere Dichte und sind offenporiger. Aus diesem Grund nehmen sie Öl besonders gut auf. Dadurch lässt sich durch das Ölen die Haltbarkeit des Holzes deutlich verlängern.
Reinigen ist bei Holzterrassen ein jährliches muss!
Wer die Terrassenoberfläche nicht vergrauen lassen will oder einen Belag aus Nadelhölzern wählt, sollte ein bis zwei Mal pro Jahr ölen.

 

Wie oft das Holz geölt wird hängt vom persönlichen Geschmack ab.

Danke für das interessante Interview!

Foto: Moso D. Kähr, Ulrich Egger, Werner Mangold

Interview mit Herrn Mangold

unabhängiger Sachverständiger

Holz & Verbundwerkstoffe

Was gibt es bei der Farbe der Dielen zu beachten?

Jede Holzart und jede einzelne Holzdiele hat ihren eigenen Farbton. Durch Witterungseinflüsse und UV-Bestrahlung vergrauen jedoch alle Hölzer nach kurzer Zeit. Auch Farbunterschiede zwischen bewitterten und geschützten Bereichen sind normal. Den ursprünglichen Holzfarbton können Sie erhalten, indem Sie die Terrasse regelmäßig ölen (mind. 1-2 Mal pro Jahr). Es stehen auch Öle in unterschiedlichen Farbtönen zur Verfügung. Diese pigmentierten Öle bieten einen stärkeren UV-Schutz als Natur Öle. Speziell bei Nadelhölzern wird durch das Ölen die Lebensdauer der Terrasse verlängert. Bei Harthölzern ist es eher eine Frage der Optik. Terrassendielen aus WPC gibt es in verschiedenen Farben (Braun- oder Grautöne usw.) Sie können perfekt auf Ihren Stil und Ihr Ambiente abgestimmt werden. Die Farbtöne bleichen bei jährlicher Reinigung und nach anfänglicher Anpassung über die Jahre nur langsam aus.

Welche Holzart ist die Richtige?

Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich nicht nur in Maserung und Farbe, sondern besitzen auch unterschiedliche physikalische Eigenschaften. Im Außenbereich ist der Terrassenbelag unmittelbar der Witterung ausgesetzt. Aus diesem Grund sollten nur hochwertige Hölzer verbaut werden. Auch hinsichtlich ihrer Neigung zur Riss- und Splitterbildung und ihres Schwund- und Quellverhaltens unterscheiden sich die verschiedenen Hölzer deutlich.
Zu den Holzarten, die für Terrassen im Außenbereich besonders gut geeignet sind, zählen Harthölzer wie Teak, Ipe und Bambus.

Tabelle

Unterkonstruktion

Durch die richtige Unterkonstruktion können sie entscheidend zur Verlängerung der Lebensdauer der Terrasse beitragen. Wichtig sind eine ausreichende Durchlüftung und die Vermeidung von Staunässe.

Welche Unterkonstruktion ist die Richtige?

Auf jeden Fall sollte eine Unterkonstruktion gewählt werden, die hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften den Terrassendielen ähnelt. Bestehen diese beispielsweise aus Hartholz, sollte für die Unterkonstruktion ebenfalls Hartholz oder Aluminium verwendet werden. Durch die Ähnlichkeit der Hölzer lassen sich auftretende Kräfte (Schwinden und Quellen) am besten kompensieren.

Umrandungen und Revisionsklappen müssen bei der Planung der Unterkonstruktion schon eingeplant werden.

Warum bilden sich auf der Oberfläche der Terrassendielen Haarrisse?

Dass sich in der Holzoberfläche feine Risse bilden, ist völlig normal und nahezu unvermeidbar. Grund hierfür ist die Witterung, denn über das Jahr verteilt ist das Holz Temperaturen zwischen ca. -20°C und +40°C ausgesetzt. Diese Temperaturschwankungen sorgen für eine unterschiedlich hohe Luftfeuchtigkeit. Unter diesen Bedingungen fangen selbst hochwertigste Hölzer an zu schwinden und zu quellen, was wiederum zu Rissen an der Oberfläche führen kann.

Wie sollte man Holzterrassen reinigen?

Für die Reinigung einer Terrasse aus Hartholz, wie auch aus Nadelholz muss ein geeigneter Intensivreiniger oder Holzentgrauer für Terrassenbeläge mit dem entsprechenden Werkzeugen verwendet werden. Ein Hochdruckreiniger ist für Terrassenreinigung nicht geeignet.

Wie kann ich meine Terrasse noch weiter verschönern?

Integrierte Leuchten geben Ihrer Terrasse das gewisse Etwas und sorgen am Abend für eine angenehme Beleuchtung. Achtung! Die Spots müssen beim Planen und Verlegen der Terrasse bereits zu Beginn berücksichtigt werden, da entsprechende Kabel verlegt werden müssen. Sicht- und Windschutz-Elemente runden das Gesamtbild der Terrasse ab.

 


Tipps für die Terrassengestaltung

Category: Pflegetipps, Pichler Wiki, Wissenswertes